Kampnagelprojekt She Legend

Von antiken Amazonen bis hin zu Superheldinnen in Comics und aktuellen Hollywood-Kassenschlagern erscheinen kämpfende Frauen als fetischisierte Projektionsfläche. Die mediale Darstellung von Held*innen und Superheld*innen wird zur Metapher für Geschlechter-Stereotype und traditionelle Rollenmuster:

auf der einen Seite die Frau als männerfressende Hyäne und prügelndes Mädchen mit knappem Höschen und entrücktem Blick, auf der anderen Seite der Mann als aufgepumpt-muskulöser Weltretter, der sich dem Bösen entgegenstellt. Das Hamburger Choreografinnen-Duo Rykena/Jüngst wirbelt in seiner neuen Produktion SHE LEGEND das queere Potenzial der Comic-Welt auf und bringt althergebrachte Held*innenideale durcheinander. Die Performer*innen schlüpfen in die Rollen von bekannten und unbekannten Held*innen und Superheld*innen, verwandeln sich in retro-futuristische Hybridwesen und erfinden neue Superkräfte. Sie befragen ihre eigene Held*innenhaftigkeit und verkörpern dabei – zwischen Multiplizitäten und Cyborgs pendelnd – nicht-konforme Figuren, die das maskulinisierte (Einzel-)Held*innentum abschaffen wollen.